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Die Burghalde in Kempten

Veröffentlicht durch mt am 12. April 2009

Die Burghalde der ehemaligen Reichsstadt Kempten (Allgäu) hat eine wechselhafte Geschichte. Bereits zur römischen Kaiserzeit besiedelt, diente sie später als Sitz der Vögte des vor der Stadtmauer gelegenen Stiftes. In diversen Kriegen hatten die Schweden, Spanier und Franzosen ihr Intermezzo. Heute ist das Gelände am Rande der Altstadt vor allem ein beliebtes Naherholungsgebiet und Standort der Kemptener Freilichtbühne.

Die ältesten Fundstücke von der Burghalde stammen aus der römischen Kaiserzeit. Unter dem Druck der eindringenden Alemannen ab 233 n. Chr. erfolgte die Befestigung als Kastell. Damals wurde die große Landstadt Cambodunum auf dem Lindenberg aufgegeben und es entstand am Fuß der Burghalde die neue Siedlung Cambidanum, die bis ins 5. Jh. n. Chr. besiedelt blieb. Zur Nutzung des Burghaldehügels gibt es erst ab dem Hochmittelalter wieder sichere Hinweise, als der Fürstabt – angeblich im Jahr 1223 – einen Turm auf seiner Burg erbauen ließ. Die Reste dieses großen Buckelquaderturms sind in der Westwand des Pavillons noch erhalten. Die Burg des Abtes stand auf der Nordseite des Hügels, der Stadt zugewandt, und war durch eine Quermauer vom Hügelplateau abgegrenzt.

Durch eine List gelang es den Kemptener Bürgern 1363 die Burghalde einzunehmen. Die Burg wurde dabei stark beschädigt und dem Fürstabt und seinem Vogt gelang nur knapp die Flucht. Nach einem langen Rechtsstreit, welchen der Abt gewann, verkaufte dieser „um des lieben Friedens willen“ 1379 den Burghügel an die Stadt, welche ihn landwirtschaftlich und als Steinbruch nutzte. Nach 1488 bezog man die Burghalde in die Stadtbefestigung ein.

Im Verlauf des 30-jährigen Krieges besetzten abwechselnd die Schweden und die kaiserlichen Truppen die Burghalde. Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde sie 1703 vom französischen Militär zu einer Festung ausgebaut und schon 1705 auf Befehl des Prinzen Eugen geschleift.

Wärterhaus auf der Burghaldezum Start hier klicken

Das Wärterhaus


1865 nahm sich der neu gegründete Burghaldeverein des Ruinenfeldes an, errichtete eine parkähnliche Anlage und baute 1870 das Wärterhaus, welches seit 2004 das Allgäuer Burgenmuseum beherbergt.

Blick von der Burghalde auf die Altstadtzum Start hier klicken

Blick auf die Altstadt


Gerade im Frühjahr und Spätherbst, wenn die Bäume kein Laub tragen, bietet die Burghalde einen schönen Ausblick auf die Kemptener Altstadt.

Burgruine Sulzberg

Veröffentlicht durch mt am 6. April 2009

In der Nähe der Gemeinde Sulzberg im Oberallgäu befindet sich auf einem bewaldeten Kalksteinhügel die Burgruine Sulzberg. Mitte des 12. Jahrhunderts gebaut, beherbergte die Burg das Geschlecht der Sulzberger (Sulciberch). Nach dem Ende der Sulzberger Line ging die Burganlage 1525 an die Herren von Schellenberg.

Die Anlage entstand im Wesentlichen in sechs Abschnitten. Ab der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde im Osten des Sandsteingrates eine kleine Turmburg mit Ringmauer, Halsgraben und Brücke gebaut, die während des 12. Jahrhunderts nochmals erweitert wurde. Im 13. Jahrhundert brach man die alte Ringmauer ab, stockte den Wohnturm auf und errichtete eine hohe Schildmauer über dem Haupttor.

Um 1300 wurde die Burg nach Westen erweitert. Den Torbereich sicherte ein mächtiger Bergfried. Zusätzlich entstanden ein neuer Palas, eine Zisterne und das neue Haupttor. Gegen 1480-1485 wurde die Höhenburg durch Zwingeranlagen mit Geschützrondellen erweitert. Nach Westen schützte ein breiter Halsgraben die Hauptburg. Als Torsicherung diente ein dreieckiges Vorwerk welches vor dem Graben angelegt war. Den Süden der Kernburg sicherte zusätzlich ein niedriger quadratischer Turmbau.

Ein weiterer Umbau erfolgte Mitte des 16. Jahrhunderts. Nach den umfangreichen Zerstörungen während des Dreißigjährigen Krieges gab man die Feste 1648 endgültig auf.

In Folge der ersten Restaurierungsarbeiten im Jahr 1953 wurde 1983 ein Burgverein gegründet Dieser kümmert sich seither um die Pflege und den Erhalt der sehenswerten Anlage.

Burgruine Sulzberg im Frühjahrzum Start hier klicken

Die Aufnahme entstand an einem etwas trüben Tag im Frühjahr 2009. Sie besteht aus 117 einzelnen Fotos und wurde zu einem Bild mit insgesamt etwa 270 Megapixel zusammen gefügt.

Literaturnachweis und weiterführende Links: